Ist der FSC unaufsteigbar? (1990 - 1998)

 

Im August 1990 startete der FSC gezwungenermaßen in der Kreisliga B. Ziel war der sofortige Wiederaufstieg, zumal die Mannschaft bis auf die Abgänge von Hartmut Switala und Dirk Kuhlmann komplett zusammengeblieben war. Gleichwohl war man sich der Schwere der Aufgabe bewusst, da in der Kreisliga B Süd in dieser Serie 7(1) nahezu gleichstarke Mannschaften um den Aufstieg kämpften. Nach schwachem Beginn stabilisierte der FSC seine Leistungen und stand am 26. Spieltag nach einem absolut überzeugenden 2:0- Sieg beim Tabellenführer Hausberge selbst auf dem 1. Rang. In den letzten 6 Spielen kassierte man jedoch drei Niederlagen - soviel wie im gesamten Saisonverlauf zuvor - und fiel somit noch auf den fünften Rang zurück.

Die darauffolgende Serie stand unter keinem günstigen Stern. Der FSC befand sich im Umbruch, altgediente Recken wie Jürgen Remmert, Karl-Heinz Schmidt, Ralf Jobs und Wolfgang Mengel hatten ihre Karriere beim FSC beendet, viele neue Akteure mussten in die Mannschaft eingebaut werden. Zudem hatte man mit Klaus Gahr für Manfred Dobrinsky, der seine Trainerlaufbahn ebenfalls beendet hatte, einen neuen Trainer verpflichtet. Bereits am 2. Spieltag erlitt Neuzugang Matthias Berlin im Spiel gegen Dehme einen Kreuzbandriss und fiel im gesamten weiteren Saisonverlauf aus. Das Spiel gegen Dehme endete mit einem 1:6-Heimdebakel. Die Serie wurde von Beginn an von den beiden Ausnahmemannschaften Dehme und Holtrup dominiert, der FSC geriet schnell ins Hintertreffen. Nach einem erneuten Debakel im Rückspiel in Dehme (0:5) hatte Jürgen Remmert die Trainingsleitung für die Rückrunde übernommen, in der der FSC weiterhin tiefstes Mittelmaß bot und am Ende mit 18(1) Punkten Rückstand auf Holtrup und Dehme auf dem 4. Rang landete. Die Spielzeit wurde zusätzlichüberschattet durch den tragischen Tod von Dennis Vauth.

Für die Spielzeit 1992/93 hatte der FSC Ewald Kaupmann als Trainer verpflichtet, dem es gelang, die Mannschaft wieder auf die Erfolgsspur zurückzuführen. Dies lag nicht zuletzt daran, daß der neue Torhüter Dietmar ,Hexe" Müller der Abwehr wieder Stabilität verlieh und sich Antonio Furioso zum erfolgreichsten Torjäger der Liga entwickelte. Von Beginn an ergab sich an der Spitze ein Dreikampf zwischen Lohe, Dehme und dem FSC, der zur Winterpause mit 29:3(1) Punkten sogar die Tabellenführung inne hatte. Der Dreikampf spitzte sich in der Rückrunde noch zu, zumal der Tabellenzweite die Möglichkeit eines Entscheidungsspiels besaß. Am letzten Spieltag benötigte der FSC dann einen Heimsieg gegen Hille. In einem denkwürdigen Spiel führte der FSC bereits nach 11 Minuten mit 2:0, ließ sich diese Führung jedoch in der zweiten Hälfte noch sensationell nehmen und stand nach einem

2:2-Remis am Ende völlig frustriert wieder mit leeren Händen da.

In der Serie 1993/94 startete der FSC mit fünf Neuzugängen einen erneuten Versuch. Diesmal lief alles auf einen Zweikampf mit SVEW hinaus, beide Teams dominierten die Liga. Der FSC überzeugte diesmal insbesondere durch seine Angriffswucht und überrannte seine Gegner so manches Mal, vor allem ein Verdienst der treffsicheren Maik Achtelik und Carsten Hanke.

Kurz vor Hinrundenschluss gewann man die beiden vorentscheidenden Spiele in Rehme und Eidinghausen auch noch und ging mit 28:4-Punkten und einem Torverhältnis von 53:12 Toren als souveräner Tabellenführer in die Winterpause. Nach der Winterpause lief dann mal wieder alles schief. Der in der Hinrunde überragende Maik Achtelik stand nicht mehr zur Verfügung, Trainer Ewald Kaupmann gab nach atmosphärischen Störungen sein Traineramt auf, die Mannschaft geriet in eine Formkrise und die personellen Probleme vergrößerten sich durch diverse Verletzungen am Ende der Serie so stark, daß sogar die 40-jährigen Karl-Heinz Schmidt und Jürgen Remmert reaktiviert werden mussten. Zum Saisonschluss landete der FSC abgeschlagen auf dem 4.Rang.

Die darauffolgende Serie 1994/95 mit dem neuen Trainer Andreas Hinkelmann stand unter dem Zeichen des Neuaufbaus. Viele Akteure hatten den Verein verlassen, viele junge Nachwuchskräfte wurden in die Mannschaft eingebaut. Der FSC startete entsprechend schwach, stabilisierte jedoch allmählich seine Leistung und spielte dann auch wie in jedem Jahr um den Aufstieg mit. Der Hauptkonkurrent hieß diesmal Rehme, gegen den man im vorentscheidenden Spiel am 20. Spieltag jedoch höchst unglücklich in der 90 Minute mit 0:1 unterlag. Am Ende der Saison hatte sich der FSC jedoch mit der Vizemeisterschaft seine beste Platzierung seit dem Abstieg erkämpft, doch ausgerechnet in diesem Jahr berechtigte der 2.Platz nicht zur Teilnahme an einem Entscheidungsspiel.

1995/96 übernahm Günter „Stoppe" Hass die Trainingsleitung des FSC. Die Mannschaft spielte von Beginn an konstant an der Spitze mit und besaß mit Carsten Hanke, Carsten Korff und Senad Skoko ein gefürchtetes Torjägertrio. SVKT war in diesem Jahr die absolut dominierende Mannschaft, sodass sich der FSC diesmal mit SVBH um den zweiten Platz stritt, der jetzt wieder zum Entscheidungsspiel berechtigte. Nach zwei unglücklichen 0:1-Niederlagen gegen SVKT verlor der FSC in der gesamten Rückrunde kein Spiel mehr, landete jedoch am Ende trotz starker Saisonleistung mit nur einem Punkte Rückstand ( Jetzt beim Drei-Punkte-System! ) hinter SVBH auf dem undankbaren 3. Platz.

1996/97 unternahm der FSC unverdrossen seinen 7. Anlauf zum Wiederaufstieg. Trotz mal wieder erheblichen Aderlasses ( nach Torsten Habermehl waren auch Roberto Gonzales und Carsten Korff Richtung FC Oeynhausen gewechselt ) war man in der Hinrunde häufig auf dem

1. Tabellenplatz zu finden. Am 23.11.1996 erlitt der FSC jedoch einen in seiner Form nicht zu überbietenden Rückschlag. Der langjährige überragende Mannschaftskapitän Carsten Hanke erlitt im Spiel gegen Volmerdingsen II auf dem Eisberger Sportplatz einen tödlichen Herzinfarkt. Die Mannschaft kompensierte diesen unglaublichen Verlust zunächst vor allen Dingen durch ihren Willen, den Aufstieg für Carsten Hanke zu schaffen. Doch mit zunehmender Spielzeit wurde das Loch, das Carsten Hanke gerissen hatte, immer größer und nachdem der FSC im Mai 1997 erstmals in der Kreisliga B 3 Spiele hintereinander verloren hatte, war der Aufstiegszug erneut ohne den FSC abgefahren und am Ende landete man auf Platz 4. Immerhin stellte man in dieser Serie mit Senad Skoko, der 24 Saisontore erzielt hatte, den Torschützenkönig der gesamten Kreisligen.

Die abgelaufene Serie 1997/98 schloss sich nahtlos den vorangegangenen Jahren an. Erneut spielte der FSC ganz vorn mit, erneut war man keinen Deut schlechter als die anderen Spitzenteams, erneut verlor man jedoch zu viele entscheidende Punkte und landete am Ende wiederum nur auf einem unbefriedigenden 4. Platz.

Was bleibt, ist die Hoffnung, dass der FSC nicht „unaufsteigbar" wird.